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Autor: Michael

Weihnachten! Heilige Scheisse…

Wie macht Ihr das mit Weihnachten? Volles Programm mit Christbaum, Lametta, Gedöns, Geschenken? Volles Haus mit Familie und Festtagsessen, oder gemeinsam chic ausgehen? Stattdessen etwa Besuchsmarathon bei der Verwandschaft? Freut Ihr Euch drauf, oder macht ihr das, weil ‚man‘ das immer schon gemacht hat und sonst jemand traurig oder gar beleidigt ist? Verschwindet Ihr vielleicht lieber in den Urlaub, wenn ja, baden oder skifahren?

Wir machen… gar nichts. Schon seit Jahren. Im Laufe eines Lebens sammelt sich ja zwangsläufig Weihnachtsdeko in irgendeiner Kiste im Keller an und da kramen wir jedes Jahr herum und die Liebste dekoriert mit den ausgewählten Sachen einen Adventskranz. Wir haben einen schönen Holzstern, der hängt dann an der Haustür und ein paar kleine Lichterkerzen stehen noch hie und da im Wohnzimmer. Wir schenken uns nichts, am Weihnachtsabend kochen wir uns was Leckeres, an den Feiertagen gehen wir viel an die frische Luft, sofern das Wetter halbwegs einladend ist und das war’s auch schon. Zu zweit an den Feiertagen, plaudernd, lesend, nachdenkend, lachend, whatever. Wir haben gelernt, dass das für uns das Beste ist zu Weihnachten.

Bis vor ein paar Jahren haben wir immer noch selber Weihnachskarten entworfen und ca. 25 Stück drucken lasssen, um selbige an Menschen zu verschicken, die uns lieb und teuer sind, aber wir haben gelernt, dass die Leute von sowas mittlerweile eher verwirrt als erfreut sind. Man schickt sich offensichtlich eher ein paar Zeilen per WhatsApp mit ein paar blöden Emojis garniert, also digitaler Höhlenmalerei, damit haben wir nichts am Hut, also lassen wir es ganz.

Stattdessen gibt’s ein paar Telefonte mit denen, die uns am nächsten sind und dann ist Feierabend. Im Wortsinn.

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Parallel unterwegs

Es gibt kein Vertun mehr. Basta! Du machst immer alles richtig. So! Glaubst Du nicht? Ich würde ja niemals zugeben, dass mich der Beitrag in der Spektrum Ausgabe vom August 2003 heillos überfordert hat, aber seit ich weiß, dass ich ein paar Milliarden Doppelgänger habe und zweifellos immer einer von denen die richtige Abzweigung genommen hat, falls ich selbst irgendwo falsch abgebogen bin, kann mir der ganze Kack nichts mehr anhaben. Stimmt natürlich nicht, aber falls ich mir das nicht erfolgreich einreden kann, irgendeines meiner Abziehbilder kriegt das hin. Beruhigung pur!

Das Ding, das meinen Kohlrabi zum glühen brachte, heißt Multiversum, kann mathematisch bewiesen werden und bereits 2003 konnten vier Ebenen davon in besagtem Magazin beschrieben werden. Vielleicht sind inzwischen noch ein paar Ebenen dazugekommen? Mir wäre das egal, denn, wie gesagt, ich bin überfordert. Andererseits ist es so, dass man ausrechnen kann, in einer 10 hoch zehn hoch 28 Meter entfernten Galaxie lebt einer meiner „Abkömmlinge“. Woher soll ich (oder er) eigentlich wissen wer das Original ist? Eigentlich auch egal, oder?  Nö, ich nehme das jetzt einfach für mich in Anspruch, macht ja nix. Oder spaltet sich deswegen jetzt gerade so ein Heini von mir ab, weil er beschließt, das das sehr wohl etwas ausmacht. Holy shit!

Kurioserweise ist das Ganze gar kein Witz, deswegen lest einfach den Artikel, bevor ihr euch auf den Weg macht hin zu einem anderen Quantenzweig des unendlichdimensionalen Hilbert-Raums.

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Sonstwas No. 2

Schaut nicht auf das, was euch trennt. Schaut auf das, was euch verbindet. Seid Menschen, seid vernünftig.

Margot Friedländer

Merke: Jeden Tag einmal lesen.

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Crash

Die Rockmusik der 80er ist ohnehin legendär und auch wenn sich mein Musikgeschmack mittlerweile auch noch in ganz andere Stilrichtungen hineingehört hat, so ist das doch eine prägende Zeit gewesen. 1980 war ich mit der Schule durch, das Studium hatte begonnen, ich hatte meine erste eigene Bude und mein Nachtleben spielte sich meistens dort ab, wo es Musik nach meinem Geschmack zu hören gab.

Es gab schon damals eine “Spaltung” der Gesellschaft (zwinker), denn einerseits waren da die Popper, die ihrer Ansicht nach chic gekleidet in Clubs wie dem “P1” oder im “Why not” abhingen. Das war nichts für mich. Ich gehörte zu den Rockern und die Auswahl an einschlägigen Clubs war in München nicht schlecht. Einer meiner ersten Lieblingsclubs war die “Neue Münze” in der Blutenburgstraße. Es gab nur Tee und Limonaden zu trinken, aber die Musik war schwer in Ordnung. Leider machte die Münze bald zu und ich mich auf die Suche. Die Studentendisco im Oly war von der Mucke her ziemlich cool, aber das Gedränge ging mir teilweise auf die Nerven. Auch das Ambiente war mehr so mittel. Zum Glück gab’s das Crash; ein Rockschuppen unter einer Eisenbahnbrücke mit ziemlich rustikaler Möblierung. Der Eingang war gelegentlich mit einem Türsteher besetzt und hinter der Türe wurden die Gäste von zwei Omas in Empfang genommen. Eine für die Kasse, die andere für die Garderobe. Die beiden waren eine Sensation für sich.

Die Musik war konstant teuflich gut! Ein netter Mensch, stets mit einer Lederweste bekleidet und einer Roth-Händle im Mundwinkel, der von allen “Bowie” genannt wurde, war dafür verantwortlich. Nur am Freitag nicht, da war Oldies Night und es legte jemand anders gut auf, dessen Namen mir im Lauf der Jahrzehnte abhanden gekommen ist. Überhaupt war das Personal eine spezielle Mischung, es passte einfach alles zusammen. Die Truppe schien das selbst auch so zu empfinden, denn es gab über viele Jahre hinweg kaum Personalwechsel. Das sagt eine Menge aus!

Jedenfalls wurde das Crash zu einer zweiten Heimat für mich. Eintritt und Getränkepreise waren wirklich moderat und da verkehrten eine Menge guter Typen und lässiger Mädels. Manchmal gab’s auch Livemusik, für mich unvergesslich ein Gig von Trance zur Zeit der Veröffentlichung ihrer ersten EP.

Ende der 80er ging meine Zeit dort zu Ende, es gab Wichtigeres in meinem Leben und 1993 war auch beim Crash Feierabend. Für wie lange, das kann ich nicht sagen, aber später gab’s in Schwabing ein neues Crash von den selben Betreibern und das gilt bis zum heutigen Tag. Vielleicht geh‘ ich da mal hin, denn an Freitagen soll’s Best of 80’s geben.

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Googlefrei

Ich glaub’s ja nicht… Da kaufst Du ein Smartie namens Fairphone 6, entscheidest Dich für ein Betriebssystem namens e/OS von einer Firma namens Murena und erwartest jede Menge Schwierigkeiten, aber die Nachhaltigkeit des Smartphones und ein Android ohne Google sind einfach zu verlockend.

Jetzt habe ich im Lauf der letzten Woche ganz einfach ohne Googleaccount meine Apps eingerichtet, dank einer Anwendung namens App Lounge ganz viel Vertrautes aus dem Google Playstore geladen, nur eben ohne Google. Bei F-Droid gibt’s ohnehin keinen Unterschied. Alles läuft ohne Probleme. Der einzige Nachteil besteht darin, dass ich meine bezahlten bzw. abonnierten Apps aus dem Playstore nicht mehr nutzen kann, sondern nur deren kostenlose Versionen. Das betrifft bei mir die Wetterapp vom DWD und die Wanderapp Bergfex. Das lässt sich verschmerzen. Der Zeitaufwand resultierte letztlich daraus, dass ich natürlich überall meine Anmeldedaten neu eingeben musste. Zudem habe ich viel Zeit für die Suche nach einem Ersatz für Google Messages verbraucht.

Bislang habe ich keine einzige App aus dem Hause Google auf dem Fairphone, aber ich fürchte, um die Messages App werde ich nicht herumkommen. Da ich kein WhatsApp nutze, kein Telegram und den Facebook Messenger auch nicht, ist für mich die RCS Messaging Funktion wirklich ein hilfreiches Tool. Meine Überzeugungsmöglichkeiten hinsichtlich Threema und Ginlo2 sind nämlich irgendwie erschöpft. Ich habe lange gesucht, aber leider keine einzige Anwendung gefunden, die die RCS Funktion zusätzlich zu SMS/MMS anbietet. Vielleicht kommt das ja noch?

Unterm Strich bin ich mit e/OS und dem Fairphone bislang mehr als zufrieden. Einerseits vermisse ich kaum etwas und andererseits hat das e/OS Android ein paar ziemlich coole Sachen, die ich so noch nicht kannte. So bekommt man vor dem Download einer App über die App Lounge ein Risikoprofil der Anwendung angezeigt, in welchem Umfang der Anwender von Trackern “belagert” wird. Man kann auch seinen echten Standort verschleiern und entscheiden für welche Anwendungen eine Ausnahme gemacht werden soll. Selbiges kann man auch für die IP Adresse regeln. Genial!

Kurz gesagt, ich bin happy mit meiner Entscheidung!

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Eine kurze Betrachtung…

… der Begriffe

• Anstand
• Realismus
• Pragmatismus
• Idealismus
• Ideologie

Versuch einer Annäherung in leicht verständlicher Sprache.

Anstand

Anstand im gesamtgesellschaftlichen Umgang kann als eine Sammlung von Verhaltensweisen und Einstellungen definiert werden, die auf Respekt, Rücksichtnahme und Höflichkeit basieren. Hier sind einige zentrale Aspekte, die Anstand ausmachen:

Respekt: Respekt gegenüber anderen Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem sozialen Status, ihrer Religion oder ihren Überzeugungen. Dies schließt auch den Respekt vor der Privatsphäre und den persönlichen Grenzen anderer ein.

Höflichkeit: Höfliche Umgangsformen wie Grüßen, Danken und Entschuldigen sind grundlegende Elemente des Anstands. Höflichkeit zeigt Wertschätzung und Anerkennung für andere.

Rücksichtnahme: Rücksichtnahme bedeutet, die Bedürfnisse und Gefühle anderer zu berücksichtigen und sein Verhalten entsprechend anzupassen. Dies kann beispielsweise bedeuten, leise zu sein, wenn andere schlafen, oder auf die Meinungen und Gefühle anderer einzugehen.

Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit: Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind wichtige Tugenden, die das Vertrauen in zwischenmenschlichen Beziehungen stärken. Dies bedeutet, wahrheitsgemäß zu kommunizieren und Versprechen zu halten.

Toleranz: Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lebensweisen, Kulturen und Meinungen ist ein wesentlicher Bestandteil des Anstands. Dies bedeutet, dass man andere Ansichten und Lebensweisen akzeptiert, auch wenn sie von den eigenen abweichen.

Hilfsbereitschaft: Hilfsbereitschaft und die Bereitschaft, anderen zu helfen, sind wichtige Aspekte des Anstands. Dies kann durch kleine Gesten wie das Halten der Tür für jemanden oder durch größere Handlungen wie das Unterstützen von Menschen in Not gezeigt werden.

Selbstbeherrschung: Selbstbeherrschung und die Fähigkeit, seine Emotionen und Impulse zu kontrollieren, sind ebenfalls wichtige Elemente des Anstands. Dies bedeutet, in schwierigen Situationen ruhig und besonnen zu bleiben.

Pünktlichkeit: Pünktlichkeit zeigt Respekt für die Zeit anderer und ist ein Zeichen von Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein.

Gute Manieren: Gute Manieren umfassen eine Vielzahl von Verhaltensweisen, wie z.B. angemessene Tischmanieren, angemessene Kleidung für verschiedene Anlässe und die Einhaltung von sozialen Normen und Konventionen.

Empathie: Die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und ihre Gefühle und Perspektiven zu verstehen, ist ein grundlegender Bestandteil des Anstands. Empathie hilft dabei, rücksichtsvoll und mitfühlend zu handeln.

Anstand ist nicht nur eine Frage des äußeren Verhaltens, sondern auch der inneren Haltung. Es geht darum, ein Bewusstsein für die Auswirkungen des eigenen Verhaltens auf andere zu entwickeln und sich bemühen, in einer Weise zu handeln, die das Wohlbefinden und die Harmonie in der Gesellschaft fördert.

Wenn man also damit einverstanden ist, dass Anstand dazu geeignet ist, die Basis für ein geordnetes Zusammenleben einer großen Zahl von Menschen zu sein, dann stellt sich die Frage mit welchen Werkzeugen man sich den Details nähert. Es gibt bekanntlich Vieles im gesellschaftlichen Miteinander zu regeln. Zwei Begriffe, die einen geeigneten Werkzeugkoffer dafür bereitstellen, heißen Realismus und Pragmatismus.

Realismus

Ein realistischer gesellschaftlicher Umgang kann als eine Art des Miteinanders verstanden werden, die auf gegenseitigem Respekt, Verständnis und Akzeptanz basiert, während gleichzeitig die Vielfalt und Komplexität menschlicher Beziehungen und gesellschaftlicher Strukturen anerkannt wird. Hier sind einige Aspekte, die dazu beitragen können:

Respekt und Toleranz: Ein realistischer gesellschaftlicher Umgang erfordert Respekt vor den Rechten, Meinungen und Überzeugungen anderer, auch wenn sie von den eigenen abweichen. Toleranz bedeutet, Unterschiede zu akzeptieren und zu respektieren.

Empathie und Verständnis: Es ist wichtig, sich in die Lage anderer Menschen hineinversetzen zu können und zu versuchen, ihre Perspektiven und Erfahrungen zu verstehen. Dies fördert ein harmonischeres Zusammenleben.

Kommunikation und Dialog: Offene und ehrliche Kommunikation ist entscheidend. Ein realistischer gesellschaftlicher Umgang beinhaltet die Bereitschaft, zuzuhören und sich auszutauschen, auch über kontroverse Themen.

Gerechtigkeit und Fairness: Gesellschaftlicher Umgang sollte auf Prinzipien der Gerechtigkeit und Fairness basieren. Dies bedeutet, dass alle Menschen gleiche Chancen und Rechte haben sollten und dass Ungerechtigkeiten adressiert und korrigiert werden.

Verantwortung und Engagement: Jeder Einzelne trägt eine Verantwortung für das Gemeinwohl. Ein realistischer gesellschaftlicher Umgang beinhaltet, sich für die Gemeinschaft einzusetzen und einen Beitrag zu leisten.

Anpassungsfähigkeit und Flexibilität: Gesellschaften und ihre Normen ändern sich im Laufe der Zeit. Ein realistischer Umgang bedeutet, sich an neue Gegebenheiten anzupassen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren.

Konfliktlösung und Kompromissbereitschaft: Konflikte sind unvermeidbar, aber ein realistischer gesellschaftlicher Umgang beinhaltet die Fähigkeit, Konflikte konstruktiv zu lösen und Kompromisse zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.

Kritisches Denken und Reflexion: Es ist wichtig, gesellschaftliche Normen und Werte kritisch zu hinterfragen und zu reflektieren, um sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen und Werten der Gemeinschaft entsprechen.

Ein realistischer gesellschaftlicher Umgang erkennt an, dass keine Gesellschaft perfekt ist und dass es immer Raum für Verbesserungen gibt. Es geht darum, kontinuierlich an einem besseren Miteinander zu arbeiten und dabei die Realitäten und Herausforderungen des gesellschaftlichen Lebens zu berücksichtigen.

Pragmatismus

Ein pragmatischer gesellschaftlicher Umgang kann als eine Herangehensweise verstanden werden, bei der Menschen in einer Gemeinschaft oder Gesellschaft auf praktische und lösungsorientierte Weise miteinander interagieren. Hier sind einige Aspekte, die dazu beitragen können:

Praktische Lösungen: Pragmatismus legt den Fokus auf das Finden von praktischen und umsetzbaren Lösungen für Probleme, anstatt sich in theoretischen oder ideologischen Debatten zu verlieren.

Kompromissbereitschaft: Ein pragmatischer Umgang bedeutet oft, Kompromisse einzugehen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Dies erfordert Flexibilität und die Bereitschaft, unterschiedliche Standpunkte zu berücksichtigen.

Effizienz: Pragmatische Menschen streben danach, Dinge effizient und ohne unnötigen Aufwand zu erledigen. Dies kann bedeuten, dass sie sich auf das Wesentliche konzentrieren und unwichtige Details ausblenden.

Realismus: Ein pragmatischer gesellschaftlicher Umgang ist oft realistisch und berücksichtigt die gegebenen Umstände und Ressourcen. Idealistische Ziele werden dabei nicht aus den Augen verloren, aber es wird auch anerkannt, was unter den gegebenen Bedingungen machbar ist.

Kommunikation und Zusammenarbeit: Pragmatismus fördert eine offene und klare Kommunikation sowie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gruppen und Individuen. Dies hilft, Missverständnisse zu vermeiden und gemeinsame Lösungen zu finden.

Anpassungsfähigkeit: In einer sich ständig ändernden Welt ist Anpassungsfähigkeit entscheidend. Pragmatische Menschen sind bereit, ihre Ansichten und Methoden anzupassen, um sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Ergebnisorientierung: Der Fokus liegt auf den Ergebnissen und nicht auf den Prozessen. Pragmatische Menschen sind daran interessiert, was am Ende erreicht wird, und weniger daran, wie es erreicht wird.

Ein pragmatischer gesellschaftlicher Umgang kann dazu beitragen, dass Gemeinschaften und Gesellschaften effektiver und harmonischer funktionieren, indem sie sich auf praktische Lösungen und Zusammenarbeit konzentrieren.

Bis hierher ist das alles einleuchtend, logisch und erscheint durchaus fertig zum täglichen Gebrauch. In Hinsicht auf die Gesellschaft in jedem Fall, für Politiker und Parlamente gilt das aber in besonderem Maße. Wenn es doch nur so einfach wäre! Denn ohne Idealismus und Ideologie wäre das Haus nur halb fertig. Denkt man auch hier die Politik dazu, dann wird es gefährlich. Idealismus und Ideologie sind Fluch und Segen zugleich und die Ideologie ganz besonders in Sachen Politik.

Idealismus

Idealismus bedeutet, dass jemand nach hohen Zielen oder Werten strebt – oft auch gegen praktische Hindernisse. Idealisten glauben daran, dass Dinge besser werden können, wenn man sich für Gerechtigkeit, Wahrheit oder andere gute Ideen einsetzt. Sie handeln oft aus Überzeugung und nicht nur aus eigenem Vorteil. Idealismus kann sich dann in etwas Negatives entwickeln, wenn er zu starr, unrealistisch oder fanatisch wird. Hier sind einige Schritte, wie das passieren kann:

Unrealistische Erwartungen: Idealisten wollen oft schnelle, große Veränderungen. Wenn diese nicht eintreten, können sie enttäuscht, zynisch oder aggressiv werden.

Abwertung anderer Meinungen: Wer zu sehr von seinen Idealen überzeugt ist, hört vielleicht nicht mehr auf andere. Das kann zu Konflikten führen, weil andere Meinungen als falsch oder schlecht abgetan werden.

Fanatismus: Wenn Idealisten ihre Ziele um jeden Preis durchsetzen wollen, können sie intolerant oder sogar gewaltbereit werden. Sie sehen dann nur noch ihre eigene Wahrheit und rechtfertigen damit auch unmoralische Mittel.

Enttäuschung und Resignation: Wenn Ideale immer wieder scheitern, kann daraus Frust oder Gleichgültigkeit entstehen. Manche geben auf und werden zynisch („Egal, was ich tue, es ändert sich eh nichts.“).

Missbrauch durch andere: Manchmal nutzen Gruppen oder Führer idealistische Menschen aus, um eigene Machtinteressen durchzusetzen. Der Idealismus wird dann zur Ideologie – also zu einer starren Lehre, die keine Kritik mehr zulässt.

Idealismus wird negativ, wenn er blind für die Realität wird, andere abwertet oder in Extremismus umschlägt. Wichtig ist, Ideale mit Realismus und Toleranz (Anstand) zu verbinden.

Idealismus darf also nicht restlos enttäuscht, sondern muss – soweit Realismus und Pragmatismus auch zum Zug kommen – eingebunden werden. Ein Schlüssel ist Anerkennung und das respektvolle Miteinander. Damit sind wir wieder beim Anstand angekommen.

Ideologie

Eine Ideologie ist eine festgelegte Ansammlung von Ideen, Überzeugungen und Werten, die erklären, wie die Welt funktionieren soll. Ideologien geben oft (zu) einfache Antworten auf komplizierte Fragen und können Gruppen oder Parteien zusammenhalten. Manchmal können Ideologien aber auch dazu führen, dass Menschen andere Meinungen nicht mehr hinterfragen. Beispiele für Ideologien sind Kommunismus, Kapitalismus oder Nationalismus. Ideologie kann sich dann in etwas Negatives entwickeln, wenn sie starr, absolut und unkritisch wird. Hier sind typische Schritte, wie das passiert:

Abschottung von Kritik: Eine Ideologie wird gefährlich, wenn ihre Anhänger keine anderen Meinungen mehr zulassen. Kritik wird als Angriff oder „falsch“ abgetan, statt sie zu diskutieren.

Schwarz-Weiß-Denken: Die Welt wird in „Gut“ und „Böse“ eingeteilt: Wer der Ideologie folgt, ist gut; wer sie ablehnt, ist Feind oder Verräter. Das führt zu Vorurteilen und Ausgrenzung.

Rechtfertigung von Gewalt: Wenn die Ideologie das Wichtigste wird, können ihre Anhänger Gewalt oder Unterdrückung als „notwendig“ ansehen, um ihre Ziele durchzusetzen.

Manipulation und Propaganda: Ideologien können genutzt werden, um Menschen zu manipulieren – etwa durch gezielte Desinformation, Angstmache oder das Verbreiten von Feindbildern.

Totalitäre Systeme: Im Extremfall führt eine negative Ideologie zu Diktaturen oder totalitären Regimen, in denen alle Lebensbereiche kontrolliert werden und Andersdenkende verfolgt werden.

Eine Ideologie wird negativ, wenn sie keine Kritik mehr zulässt, Menschen spaltet, Gewalt rechtfertigt und Freiheit einschränkt. Wichtig ist, Ideologien immer zu hinterfragen und offen für andere Perspektiven zu bleiben.

Der Ideologie darf grundsätzlich keine große Bedeutung zukommen. Sie ist tolerabel als ideelle Klammer für eine beliebige Gruppe von Menschen, die bestimmte Überzeugungen teilen, letztlich sollte sie nur als „Werbung“ verstanden werden. Was darüber hinausgeht nagt über kurz oder lang an der Suche nach pragmatischen und realistischen Lösungen. Im fortgeschrittenen Stadium geht auch der Anstand verloren.

Mein persönliches Fazit aus dieser Betrachtung führt mich dazu, dass ich anerkannter Wissenschaft mehr Raum im politischen Diskurs und auf dem Weg zur konkreten, parlamentarischen Entscheidung wünsche. Aus eigenen Kompetenzen und Kapazitäten im Parlament und in den Ministerien, weg von gekauften Entscheidungshilfen, die bekanntlich auch immer Interessen Dritter widerspiegeln. Der Vorteil wäre, dass sich fundierte Wissenschaft in der Sache keinen Idealismus und keine Ideologie leisten kann. Das gibt Raum konkreten Ergebnissen mit Realismus und Pragmatismus zu begegnen. Schwierigkeiten bleiben auch so genug, Demokratie ist bekanntlich anstrengend und derzeit müssen wir leider wieder beim Anstand beginnen.

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Deamerikanisierung

Die USA sind auf dem Weg in die Diktatur und ich bin auf dem Weg die amerikanischen Tech- und Finanzkonzerne zu verlassen. Das hat in den letzten Monaten zu einigen Veränderungen geführt, aber angefangen hat es schon vor längerer Zeit.

Etwa um 2012 habe ich meine letzte Bestellung bei Amazon getätigt. Grund war damals die schlechte Behandlung der Beschäftigten. 2023 habe ich dann X verlassen, Bots, Trolle und Hassfratzen haben es mir letztlich leicht gemacht. Im Lauf des letzten Jahres habe ich zuerst Facebook gelöscht, das war ohnehin ein “toter” Account, danach Instagram und WhatsApp. Zu WhatsApp habe ich eine einfache Antwort: Ich biete Threema und Ginlo als Messenger, wer meine Telefonnummer hat kann SMS/RCS nutzen, oder am Ende sogar ANRUFEN, ich habe Mail, einen Festnetzanschluss und nehme tatsächlich Briefe und Postkarten entgegen. Das muss genügen, fuck Meta!

Danach hat sich mein Leben schon erheblich leichter angefühlt, aber ich war noch lange nicht fertig.

Der nächste Schritt war der Wechsel von Windows zu Linux und das ist mir leichter gefallen als ich zuvor gedacht hatte. Es gibt nur eine einzige Sache, die bislang nicht so läuft wie ich das gewohnt war. Der Zugriff auf mein Smartphone über die USB Schnittstelle ist unzureichend, sprich es werden mir nicht alle Ordner angezeigt und/oder die Ordner werden als leer angezeigt, obwohl sie Daten enthalten. Alles andere läuft prima.

Schließlich habe ich PayPal beerdigt und setze künftig auf Wero. Da die Anwendung noch nicht flächendeckend verfügbar ist, habe ich einen Klarna Account eröffnet, inclusive kostenloser Visa Card. Ich komme klar und vermisse nichts.

Schweren Herzens werde ich in den kommenden Wochen auch meinen Bluesky Account löschen, tut mir leid, die Server stehen in den USA.

Gestern habe ich viel Geld in die Hand genommen und mir ein Fairphone 6 mit e/OS bestellt, damit geht auch Google von Bord. Dann habe ich, bis auf eine Ausnahme, alles Machbare für mich geschafft.

Signal muss ich behalten, weil mein Ehrenamt komplett über diese App läuft. Der Messenger an sich ist ja prima, aber die Stiftung hat keine eigenen Server, sondern alles bei Amazon und Microsoft gemietet. Irgendwas is immer…

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