… im Nirgendwo. Anno 1981 in Nevada oder Arizona. Damals, als man noch ganz unbefangen in die USA reisen konnte.

… im Nirgendwo. Anno 1981 in Nevada oder Arizona. Damals, als man noch ganz unbefangen in die USA reisen konnte.

Die Rockmusik der 80er ist ohnehin legendär und auch wenn sich mein Musikgeschmack mittlerweile auch noch in ganz andere Stilrichtungen hineingehört hat, so ist das doch eine prägende Zeit gewesen. 1980 war ich mit der Schule durch, das Studium hatte begonnen, ich hatte meine erste eigene Bude und mein Nachtleben spielte sich meistens dort ab, wo es Musik nach meinem Geschmack zu hören gab.
Es gab schon damals eine “Spaltung” der Gesellschaft (zwinker), denn einerseits waren da die Popper, die ihrer Ansicht nach chic gekleidet in Clubs wie dem “P1” oder im “Why not” abhingen. Das war nichts für mich. Ich gehörte zu den Rockern und die Auswahl an einschlägigen Clubs war in München nicht schlecht. Einer meiner ersten Lieblingsclubs war die “Neue Münze” in der Blutenburgstraße. Es gab nur Tee und Limonaden zu trinken, aber die Musik war schwer in Ordnung. Leider machte die Münze bald zu und ich mich auf die Suche. Die Studentendisco im Oly war von der Mucke her ziemlich cool, aber das Gedränge ging mir teilweise auf die Nerven. Auch das Ambiente war mehr so mittel. Zum Glück gab’s das Crash; ein Rockschuppen unter einer Eisenbahnbrücke mit ziemlich rustikaler Möblierung. Der Eingang war gelegentlich mit einem Türsteher besetzt und hinter der Türe wurden die Gäste von zwei Omas in Empfang genommen. Eine für die Kasse, die andere für die Garderobe. Die beiden waren eine Sensation für sich.
Die Musik war konstant teuflich gut! Ein netter Mensch, stets mit einer Lederweste bekleidet und einer Roth-Händle im Mundwinkel, der von allen “Bowie” genannt wurde, war dafür verantwortlich. Nur am Freitag nicht, da war Oldies Night und es legte jemand anders gut auf, dessen Namen mir im Lauf der Jahrzehnte abhanden gekommen ist. Überhaupt war das Personal eine spezielle Mischung, es passte einfach alles zusammen. Die Truppe schien das selbst auch so zu empfinden, denn es gab über viele Jahre hinweg kaum Personalwechsel. Das sagt eine Menge aus!
Jedenfalls wurde das Crash zu einer zweiten Heimat für mich. Eintritt und Getränkepreise waren wirklich moderat und da verkehrten eine Menge guter Typen und lässiger Mädels. Manchmal gab’s auch Livemusik, für mich unvergesslich ein Gig von Trance zur Zeit der Veröffentlichung ihrer ersten EP.
Ende der 80er ging meine Zeit dort zu Ende, es gab Wichtigeres in meinem Leben und 1993 war auch beim Crash Feierabend. Für wie lange, das kann ich nicht sagen, aber später gab’s in Schwabing ein neues Crash von den selben Betreibern und das gilt bis zum heutigen Tag. Vielleicht geh‘ ich da mal hin, denn an Freitagen soll’s Best of 80’s geben.
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